
Heute Abend erwartet uns in Europa, Afrika und Westindien die längste Mondfinsternis des Jahrhunderts, mit 103 Minuten. Erst im Jahr 2123 wird es eine längere geben.
Wie entsteht eine Mondfinsternis?
Während einer Mondfinsternis durchquert der Mond den Schattenkegel, den die von der Sonne beleuchtete Erde in den Weltraum wirft. Dieses astronomische Ereignis findet statt, wenn Sonne, Erde und Mond genügend genau auf einer Linie liegen. Der Schattenkegel der Erde hat am Ort des Mondes einen Kernschatten, in dem die Sonne von der Erde völlig verdeckt ist, umgeben von einem ringförmigen Halbschatten, in dem die Sonne teilweise bedeckt ist. Umgangssprachlich wird mit Mondfinsternis der Fall bezeichnet, in dem der Mond ganz oder teilweise durch den Kernschatten läuft. Dann ist der kreisförmige Schatten der Erde auf der Mondscheibe deutlich wahrzunehmen. Je nachdem, ob der Mond ganz oder nur teilweise in den Schatten eintaucht, wird zwischen totalen und partiellen Finsternissen unterschieden. Pro Jahrhundert ereignen sich im Durchschnitt etwa 154 solcher Kernschattenfinsternisse. In der Astronomie werden auch die weniger auffälligen Ereignisse gezählt, bei denen der Mond lediglich den Halbschatten durchläuft. Diese Halbschattenfinsternisse finden etwa 88 Mal pro Jahrhundert statt.
Die Sichtbarkeit der Mondfinsternis wird mit gut prognostiziert, der Himmel soll weitesgehend wolkenfrei sein. Wer mal eben zum Fenster raus sieht, wird wohl anderer Meinung sein.